Leipzig usw.

Frankreich hat die Europameisterschaft verloren 😔  (Da mein Herz auch für Frankreich schlägt, unterstütze ich immer die französische Mannschaft!) Das erste Mal in meinem Leben habe ich ein ganzes Match geschaut. Das war in einer Kneipe in Leipzig, die “Stoned” hieß und ich war mit Gernot, Leib und Cooper dort. Niemand hatte ein Tor geschossen bis zur 108en Minute! Es war tatsächlich sehr spannend. Eigentlich habe ich ein Trinkspiel erfunden: wenn wir ein Wort aus der Vokabelliste hören, trinken wir. Es machte Spaß! Wir haben “Verzweiflung” und “Wahnsinn” am häufigsten gehört. Während des Spiels trank ich ein Tyskie, das ist ein polnisches Bier. Als ich dieses Bier bestellt habe, wusste ich das nicht, aber ich war glücklich, das herauszufinden. Ich schätze alles, was polnisch ist, da Polen für mich auch ein spezielles Land ist!

Nach dem Match sind Steffan and Sofya angekommen und wir haben “Zwei Wahrheiten und eine Lüge” gespielt. Es war eine lustige Art, meine Kollegen und Gernot kennenzulernen. Aber ich bin eine so selbstbezogene Person, dass ich mich nur an meine eigenen Dinge erinnern kann und nicht an meine Lieblingsgeschichten von den Anderen. (Oder ich bin nun zu faul, sie zu erinnern.)

Anfangs habe ich gedacht, dass ich mich mit niemandem in Leipzig treffen würde. Glücklicherweise war das falsch! Wegen eines Zufalls habe ich eine neue Freundin durch einen bolivianischen Freund kennengelernt.

Ich habe gestern mit Rodrigo gesprochen, der ein Freund von mir ist. Wir haben uns letztes Jahr in Bolivien kennengelernt durch einen anderen bolivianischen Freund von mir, Ignacio. (Ignacio und ich haben uns in Frankreich vor fast vier Jahren kennengelernt, aber das ist eine ganz andere Geschichte.) Rodrigo hat mir gesagt, eine seiner besten Freundinnen wohnt in Deutschland und es wäre toll, wenn ich sie kennenlernen könnte. Ich habe ihm geantwortet, “Ja, gerne! Aber wo wohnt sie? Vielleicht werde ich bald in der Nähe von ihr reisen.” Dann hat Rodrigo mir geschrieben: “Liepzic.”

Das war klar Leipzig. (Das Deutsch Rodrigos ist schlecht; wir sprechen uns immer auf Spanisch.) Ich konnte das nicht glauben! Es war das Schicksal, das mich in Leipzig abgestellt hat!

Abschließend habe ich dieser Freundin, Selena, auf Facebook geschrieben und sie hat mir schnell geantwortet. Sie hatte Zeit, um sich mit mir zu treffen!

Also wir haben uns am Morgen meines letzten Tages in Leipzig getroffen. Es war eine echte Vergnügung, über die Stadt Cochabamba und unsere Freunden dort (wie Rodrigo und Ignacio) zu plaudern. Etwas noch Lustigeres–sie studiert Anthropologie, genau wie ich! Wir waren von dieser Sache sehr überrascht und erstaunt. Ich habe erfahren, dass sie auch eine Austauschschülerin war wie ich, aber in Argentinien mit einer anderen Organisation. Dann hat sie von 2014 bis 2015 ein Jahr in Cochabamba verbracht (ich war dort letzten Sommer für nur zwei Wochen, aber in Bolivien für den ganzen Monat August), in einer Deutschschule arbeitend. Aus unserem einzigen Gespräch weiß ich schon, dass sie ein sehr interessante Person ist und wir werden uns sicher wieder sehen!

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